Letztes Jahr war ich zum ersten Mal auf Islands Festival schlecht hin – dem Iceland Airwaves in Reykjavik. Wie das bei mir sehr oft der Fall ist, entstehen solche Aktionen aus spontanen Ideen. Geflashed von mehreren Konzerten isländischer Bands in Köln innerhalb weniger Monate, machte sich der Wunsch breit, die Isländische Musikszene doch mal vor Ort kennenzulernen. Das war im September 2014. So beliebt wie das Airwaves ist, gab es im September für das im November stattfindende Festival natürlich keine Karten mehr. So habe ich mir Anfang Dezember direkt ein Early Bird Ticket für das Iceland Airwaves 2015 gesichert. Aus der spontanen Aktion ist dann nichts mehr geworden, aber Vorfreude ist ja bekanntlich die schönste.
Vor dem Flug habe ich mir allerdings einige Fragen gestellt, die sich sicher viele stellen, die zum ersten Mal auf das Iceland Airwaves Festival gehen. Meine Antworten habe ich hier zu einem Fazit zusammengetragen.
Von Frankfurt aus ging es mit Icelandair in Richtung Island und neben all den anderen Festival Gängern hatten wir auch eine der Bands an Board, die auf dem Festival auftreten sollte: Father John Misty. Da wurde es dann schon etwas realer, dass ich in ein paar Stunden tatsächlich das erste Mal nach 2 Jahren wieder isländischen Boden unter den Füßen haben würde und da ein Festival-Erlebnis der Extraklasse ins Haus stand.
Fragen, die sich mir vor dem Iceland Airwaves Festival gestellt habe:
Wie hoch sind die Chancen, dass man nicht mehr in Hallen reinkommt, weil sie voll sind?
Ich hatte das Glück, dass ich wirklich nie Probleme hatte in irgendeine Halle zu kommen. Lange anstehen musste ich auch nur einmal. Das lag aber daran, dass wir vor Einlass da waren und der sich dann nach hinten verzögert hat. Natürlich weiß ich nicht, ob das die Regel ist und je nach Location und Band sollte man sicher erwägen, ob man nicht vorsichtshalber früh kommt. Das habe ich z.B. beim Akustik Konzert von Agent Fresco in der Fríkirkja gemacht, da die Kirche nicht sonderlich groß ist und ich das Konzert keinesfalls verpassen wollte. Richtig voll wurde es immer bei den Off Venue Shows. Im KEX Hostel haben wir selten überhaupt mal einen Blick auf die Band werfen können & es beschränkte sich hauptsächlich aufs Zuhören.
Wird die Stadt total überlaufen sein?
Das war mit meine größte Sorge und etwas, was ich im Anschluss öfters gefragt wurde. Glücklicherweise hat sich die Befürchtung nicht bestätigt und wir haben eigentlich immer Plätze in Cafés und Restaurants bekommen und auf den Bürgersteigen war auch kein Gedränge. Sicher waren die Straßen voller, als das normalerweise außerhalb der Saison in Island der Fall wäre, aber als Ausländer ist man viele Menschen ja eh gewöhnt.
Was ist die beste Wahl an Kleidung, die man mitbringt? In den Hallen möchte man sich schließlich nicht zu Tode schwitzen und draußen nicht frieren.
Dazu habe ich hier schon einen großen Salmon geschrieben und bin auf das Thema genauer eingegangen: Wie die Temperaturen in Island so sind und welche Kleiderwahl sich empfiehlt. Aber um es hier kurz zu sagen: Layering ist immer großes Kino auf Island. Außerdem hatte ich eine Daunenjacke dabei, die ich in der Halle immer in einen Jutebeutel gepackt habe, da sie sich super klein zusammenfalten lässt. Garderoben sind mir in den wenigsten Hallen aufgefallen. Viele Leute hielten ihre Jacken daher in der Hand.
Wie lange spielen die Bands jeweils?
Jedes Set ist 30 min lang. Man denkt vielleicht, dass das sehr kurz ist, aber so kann man sehr viele Künstler an einem Tag sehen. Auch die 30 min Set- + 30 min Umbau-Phasen habe ich als angenehm empfunden. Da die meisten isländischen Bands eh mehrere Shows spielen, kommt man definitiv auf seine Kosten. Sieht man mal vom letzten Abend in der Vodafone Hall ab, haben die Bands alle pünktlich begonnen.
Weitere Sachen, die man im Hinterkopf behalten sollte:
- CDs sind in Island sehr teuer (20€ für eine EP mit 5 Liedern – what?). Daher empfiehlt es sich zu schauen, ob man die CDs bekannterer Bands nicht in einem Onlineshop günstiger bekommt oder ob man die CD nicht auf einem Konzert in Deutschland kaufen kann. Oder andersherum, wird es sehr schwer und ebenfalls teuer, an CDs unbekannterer Bands außerhalb Islands zu kommen.
- Sich nicht stressen lassen, weil 2 Bands die man sehen möchte zur gleichen Zeit spielen. Die isländischen Bands spielen meistens auch diverse Off-Venue Shows.
- Über Tags bleibt genügend Zeit um Ausflüge zu machen. Bei mir standen ein Tag auf Snæfellsnes, die Südküste und der Golden Circle auf dem Programm.