Viele, die im Norden Islands auf Walbeobachtungstour gehen wollen, planen dafür einen Zwischenstopp in Húsavík ein. Ich selbst hatte nicht die Gelegenheit noch das Stück weiter zu fahren. Auf die Beobachtungstour wollte ich aber auch nicht verzichten, wo ich doch das erste Mal überhaupt die Gelegenheit dazu hatte.
Wie groß kann der Unterschied zu einer Tour in Húsavík und Akureyri schon sein, dachte ich mir und habe die umgerechnet ca. 65€ bereitwillig über die Theke gereicht.
Was sollte man beachten, wenn man in der Nebensaison auf eine Whale Watching Tour in Akureyri gehen möchte? Lohnen sich die 65€ überhaupt? Und was für Wale kann man sehen?
Der Unterschied ist wohl der, dass man in der Nebensaison in Akureyri nicht immer die Mindestanzahl an Teilnehmer erreicht. So musste ich an einem grauen Herbsttag wieder unverrichteter Dinge von dannen ziehen und mir eine Alternative für die Tagesplanung überlegen. Denn eigentlich sollte es am nächsten Tag schon wieder zurück gen Reykjavik gehen. Mit dem Versprechen, dass morgen die Tour auf jeden Fall stattfinden wird, wenn ein paar andere und ich wieder vorbeikämen, habe ich meine Rückfahrt auf den Nachmittag verlegt und das Beste für den nächsten Tag gehofft.
Und tatsächlich: Statt grau in grau, war am nächsten Tag strahlender Sonnenschein, zwar bei -3°C, aber wen interessieren schon die Temperaturen und der Fahrtwind, wenn man die Aussicht auf Wale hat? Zwar war ich die einzige vom Vortag, die es auf ein Neues versuchte, jedoch waren mehr als ausreichend Leute da, sodass die Tour tatsächlich stattfand. Und dieses Wetter!!! Man muss ja auch mal Glück haben!
Gerade genoss man noch die Berge, die so schön mit ihren Schnee bedeckten Gipfel rings um den Fjord herum lagen, schon tauchten die ersten Wale auf. Unser Guide hatte alles im Blick und machte uns nun immer wieder darauf aufmerksam, wo wir hinzuschauen hatten – Zwölf Uhr, Fünfzehn Uhr, ….
Gruselig wurde es dann auch mal. Es ist schon äußerst faszinierend, wenn so ein 17m Tier keine 3m entfernt vom Schiff entlang schwimmt. Wenn sie aber auf Tauchgang gehen, sie minutenlang unter Wasser bleiben und du sie mit einem Mal unter dem Schiff, auf dem du dich gerade befindest, drunter hindurch schwimmen siehst, dann wird dir schon etwas mulmig.
Gesehen habe ich übrigens einen Gewöhnlichen Schweinswal (1,85m lang) und einige Buckel- und Zwergwale.
Wer die Gelegenheit hat, dem würde ich auf jeden Fall eine Walbeobachtungstour empfehlen. Auch, wenn 65€ im ersten Moment nach viel klingen, ist es ein wirklich atemberaubendes Erlebnis, welches ich nicht mehr missen will.
Außerdem habe ich eines, leider im Nachhinein, gelernt: Lass dich nicht von Preisen im Urlaub abschrecken, es sei denn, sie sind wirklich nicht gerechtfertigt oder deine Finanzen lassen es wirklich nicht zu, sonst bereust du es im Anschluss an die Reise definitiv. Jetzt war ich natürlich mit meinen 3 Monaten recht lange iauf Island und habe viele Seiten des Landes, der Kultur und des alltäglichen Lebens kennengelernt, was man in einer Woche sicher so nicht erlebt, auch nicht erleben kann, aber trotzdem denke ich oft: “Hättest du doch mal!”
Pingback: Work & Travel in Island: Schafabtrieb Teil II – Réttir und Wettbewerbe – Fernwehge