Dänemark, Färöer Inseln, Skandinavien
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Färöer-Inseln: Tipps für die Route über Vágar, Streymoy & Eysturoy

Kunoy-Faroer Inseln-Berge-Fjord

Während meiner ersten Reise auf die Färöer-Inseln habe ich sechs von achtzehn Inseln besucht. Da ich nur sieben Tage dort war, habe ich mir also die Inseln herausgepickt, die man am besten, also ohne Fähre, erreichen kann.

Sieht man mal von den teils abenteuerlichen Tunneln ab oder von LKWs, die einem auf einspurigen Serpentinen entgegenkommen, war das von A nach B Kommen mit dem Mietwagen ein Klacks.

In einer Sache wurde ich allerdings wieder bestärkt: In Ländern wie Island, aber auch auf den Färöer Inseln, ist der Weg das Ziel. Daher habe ich euch teilweise auch einfach nur Tipps für Routen über die Inseln zusammengestellt und nicht nur für Orte, die es zu besuchen lohnt.

Im ersten Teil nehme ich euch mit auf drei Inseln: Vágar, Streymoy und Eysturoy.

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Insel Vágar
Wanderung am Leitisvatn

Beginnen wir also mit Vágar, der Insel, auf der man mit dem Flugzeug ankommt und der Insel, wo wahrscheinlich die berühmteste “Sehenswürdigkeit” der Färöer liegt: Der Leitisvatn/ Sørvágsvatn. Eben jener See, der über dem Atlantik liegt. Wer auf Instagram unterwegs ist, müsste das Bild mindestens einmal gesehen haben. Was ich nicht gemacht habe, ihr könnt es sehen, ist das klassische Foto zu schießen. Ich glaube, selbst wenn es nicht so windig gewesen wäre, wäre ich nicht so nah an die Kante gegangen.

Um dort aber überhaupt hinzukommen, muss man erst mal ein wenig wandern. Mit insgesamt etwas mehr als 8 km ist diese Wanderung nicht sehr weit, dafür muss man aber hier und da kleine Bäche und Rinnsale überqueren. Auf dem Rückweg habe ich mir den Spaß gemacht und mal gezählt: Plus/ Minus bin ich auf 42 Überquerungen gekommen – auf einer Strecke. Zu dem Zeitpunkt war meine Kondition nicht bei 100% und trotzdem war die Strecke absolut machbar.

Ich mag ja die raue Natur. So macht es mir nicht so viel aus, wenn in den Bergen Wolken hängen und ein kräftiger Wind weht. Dass aber genau zur Goldenen Stunde die Wolkendecke aufgebrochen ist, war ganz schön grandios. All zu lange wollte ich das Licht aber nicht genießen, denn ich hatte genau gecheckt, wann Sonnenuntergang ist und wie lange ich für eine Strecke gebraucht habe. Schließlich ist es keine gute Idee, völlig alleine durch die Färinger Pampa zu laufen und von der Dunkelheit überrascht zu werden.

Übrigens ist sowohl der Name Leitisvatn, als auch Sørvágsvatn richtig. Wie er genannt wird, hängt ganz vom Standpunkt der Bewohner ab. Östlich des Sees wird von Leitisvatn gesprochen. Westlich von ihm von Sørvágsvatn, da der See westlich des Örtchens Sørvágur liegt.

Hier noch eine Info, über die ich gerade durch Zufall gestolpert bin: Wer diese Wanderung machen möchte, muss nun scheinbar 200 DKK pro Person zahlen. Als ich dort war, war der Weg noch frei zugänglich. Weitere Infos, auch zu anderen Routen, findet ihr hier!


Vagar-Faroer Inseln-Leitisvatn-Sorvagsvatn-Wanderung-Klippe-Atlantik

Vagar-Leitisvatn-Klippe-Wanderung

Vagar-Faroer Inseln-Leitisvatn-Sorvagsvatn-Wanderung

Vagar-Faroer Inseln-Leitisvatn-Sorvagsvatn-Wanderung-See-Atlantik-2

 

Vagar-Faroer Inseln- Trollkonifingur-Klippen-Atlantik-Wandern

Eine Wanderung zum Trollkonufingur

Eine weitere Wanderung führte mich zum Trollkonufingur. Oder auch zum Trollweibsfinger. Wenn man sich das Foto ansieht, ist wohl klar, woher der Name stammt. Gestartet bin ich in Sandavágur. Dort kann man entweder vom Parkplatz an der Kirche aus starten, wenn man eine lange Tour möchte. Oder sich durch das Wohngebiet etwas den Berg hoch schlängeln, bis man auf die Straße “Úti á trøð” kommt und dort auf dem Parkplatz parken. Dies habe ich getan. Von dort aus bin ich an Schafen vorbei bei bester Aussicht auf die Inseln Koltur, Hestur und Streymoy an der Küste entlang gewandert. Eine sehr lohnenswerte Tour mit toller Aussicht. Für Hin- und Rückweg habe ich vielleicht eine Stunde gebraucht.

Vagar-Faroer Inseln-Kirche

Sandavagur-Vagar-Sonnenaufgang-Meer-Koltur-Faroer Inseln

Gasadalur-Mulafossur-Wasserfall-Dorf-Vagar-Faroer Inseln

Der Ort Gásadalur mit Múlafossur

Durch einen einspurigen Tunnel musst du fahren, wenn du nach Gásadalur zum Múlafossur möchtest. Von dort hast du einen schönen Blick auf die Inseln Mykines, Tindhólmur und Drangarnir, sowie dem Wasserfall Múlafossur. Das Bemerkenswerte an dem Örtchen ist außerdem, dass man erst im Jahre 2004 begonnen hat, einen Tunnel zu bauen. Vorher war der Ort nicht per PKW erreichbar, sodass der Postbote wohl immer über den Pass gewandert ist.

Wenn ich das richtig gesehen habe, kann man hier auch ein Stück an der Küste entlang wandern. Da ich in der Ferne aber einiges an Regen auf mich zukommen sah, habe ich mich lieber ins Auto geflüchtet und dort meine Wegzehrung in Form eines Erdbeer-Skýrs verspeist. Diese Entscheidung stellte sich als absolut richtig heraus. Kaum hatte ich die Autotüre geschlossen, ging draußen die Welt unter.

Gasadalur-Vagar-Faroer Inseln

Vagar-Mykines-Faroer Inseln

Torshavn-Faroer Inseln-Altstadt-Holzhaus-Grasdach

Insel Streymoy
Tórshavn – die Hauptstadt der Färöer-Inseln

Tórshavn ist wohl die kleinste und knuffigste Hauptstadt, in der ich bisher war. Natürlich wollte ich es mir nicht entgehen lassen auch auf den Färöer-Inseln ein wenig Großstadtluft zu schnuppern.

Nach dem Check-in im Hotel habe ich mir erst einmal etwas zu Essen gesucht. Fündig wurde ich im Paname Café. Das Interieur ist supergemütlich, die Mitarbeiter extrem freundlich und das Essen sehr lecker. Ein Glücksgriff!

Wo ich hier gerade beim Thema Essen bin, möchte meinen Fail der Reise nicht verschweigen. Wenn man Solo unterwegs ist, ist es ja eigentlich immer ein Leichtes in Restaurants einen Platz zu bekommen. Nicht so aber an einem Samstagabend in Tórshavn.

Natürlich hatte ich mir im Urlaubsmodus keine Gedanken darüber gemacht, dass die Färinger jetzt ja Samstagabend haben und das natürlich der perfekte Wochentag ist, um schön essen zu gehen. So war wirklich jedes Restaurant belegt und ausgebucht. Mir blieb also nichts anderes übrig, als mir bei Etika Take-away Sushi zu holen und es dann auf meinem Hotelzimmer zu essen. Ich habe mich damit getröstet, dass ich wahrscheinlich noch nie Sushi mit so frischem Fisch gegessen habe.

Mein Tipp also: Wenn ihr in Tórshavn abends essen gehen wollt, reserviert euch am besten einen Tisch.

Torshavn-Faroer Inseln-Hafen

Torshavn-Faroer Inseln-Altstadt-bunte Hauser

Torshavn-Faroer Inseln-Altstadt

Streymoy-Faroer Inseln-Saksun-Wasserfall

Eine Fahrt nach Saksun

Neben dem Leitisvatn gehört Saksun mit zu den meist fotografiertesten Orten der Färöer. Bekannt ist es für seine Bucht und die grasbewachsenen Häuser. Was mich an dem Tag aber viel mehr fasziniert hat, waren die ganzen Wasserfälle, die dank des Regens in der Nacht mehr Wasser führten als sonst, die frei laufenden Pferde am Wegesrand und die Fahrt, durchs Tal von Hvalvík nach Saksun.

Seid bitte so vorbildlich und haltet euch an die Beschilderungen. Ich wurde Zeugin, wie ein aufgebrachter Landbesitzer eine Busladung Reisender rund machte, weil sie sich nicht an die “Betreten verboten” Schilder hielten. Wären alle so rücksichtslos, gäbe es irgendwann keine Grün bewachsene Bucht mehr, denn alles wäre nur noch eine unansehnliche Matschgrube. Das will ja schließlich keiner.

 

Faroer Inseln-Berge-Wasserfälle

Eidi-Faroer Inseln-Eysturoy-Klippe-Berge-bunte Häuser

Insel Eysturoy

Wie eingangs erwähnt, ist oft der Weg das Ziel. So habe ich mithilfe bekannter Highlights meine Routen grob geplant, entlang des Weges aber noch so viel Weiteres entdeckt. Oft auch, ich muss es so sagen, in meinen Augen viel coolere Orte, als die, die überall als Highlights erwähnt werden.

Auf Eysturoy habe ich einen kleiner Abstecher nach Eiði gemacht und bin dort über die Scenic Route/ Aussichtsstraße” nach Gjógv gefahren. Welch ein Spaß! Einerseits ist es eine wirklich schöne Strecke mit tollen Aussichten, andererseits merke ich bei so was aber auch, dass ich an der holländischen Grenze aufgewachsen bin und es nicht gewöhnt bin Serpentinen zu fahren. Aachen grenzt zwar an die Eifel, aber so oft bin ich da jetzt nicht. Ich kenne also nur Flachland.

In der Eifel sind die Serpentinen immerhin zweispurig. Auf den Färöer eher selten und so hatte ich das Vergnügen, einem LKW Vorfahrt in einer Kurve gewähren zu müssen. Die Ausweichbucht lag auch nur ein paar Meterchen zurück. Fünfzig vielleicht. Das war im Endeffekt alles kein Problem, da die Färöer sehr defensiv fahren, aber bei dem ganzen Geschalte, wäre ein Automatikwagen echt schön gewesen.

Faroer Inseln-Karlsoy-Kunoy-Schiff-Fjord-Atlantik

gjogv-faroer inseln-schlucht-atlantik-sonnig-eysturoy

Die berühmte Schlucht in Gjógv

In Gjógv angekommen, habe ich mich augenblicklich in den Anblick der gegenüberliegenden Inseln Kalsoy und Kunoy verliebt. Bekannt ist der Ort ja für seine Schlucht, aber ich hatte nur Augen für die gegenüberliegende Seite.

Hier kann man übrigens auch schön an der Küste entlangwandern.

Eine kleine Anmerkung zur Planung: Ursprünglich hatte ich in dem Ort eine Unterkunft für mehrere Nächte gebucht. Kurz nach der Buchung wurde diese aber storniert, mit der Begründung, dass sie in der Nebensaison nur Gruppen beherbergen. So habe ich mir etwas anderes suchen müssen. Als ich vor Ort war, war ich tatsächlich froh darüber. Nicht, wegen der Unterkunft an sich, die sah super aus, aber Gjógv liegt nun doch schon etwas abseits und eignet sich meiner Meinung nach nicht gut, um von dort aus Tagesausflüge zu machen.

Von Gjógv aus müsste man ständig über die Aussichtstraßen, um woanders hin zu gelangen, und die Wege wären um einiges länger. Das bedeutet natürlich mehr Kilometer, mehr Spritverbrauch, höhere Kosten und mehr Zeitaufwand.

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Eysturoy-Faroer Inseln-Berge-Meer-Karlsoy

Das war der erste Teil meiner Tipps für die Färöer-Inseln. Im nächsten Teil nehme ich euch mit auf die Inseln Borðoy, Kunoy und Viðoy. Seid gespannt auf mein absolutes Highlight!

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