Wer sie an Ostern nicht selber backt, reicht bereitwillig mehrere Euro über die Theke, um zur Osterzeit nicht auf den geliebten Poschweck, dem Aachener Osterbrot, zu verzichten. Dies war aber nicht immer so. Schon im 16. Jhd. fanden die Poschwecken in der Aachener Bäckerordnung Erwähnung. Damals schenkten die Bäcker ihren Stammkunden zu Ostern bis zu 1 Meter lange Poschweck. Da das aber zunehmend teurer wurde, weigerten sich die Bäcker diese auszuliefern, sodass sie 1760 sogar vom Magistrat dazu gezwungen wurden. Im 19. Jahrhundert kam es sogar zu einer Poschweck-Revulotion, in der über 100 Bäcker erklärten, dass sie keine Poschwecken mehr backen, stattdessen aber 800 Brote für die Armen spenden würden. Darüber erbost, gab es Ausschreitungen der Bevölkerung, bei denen sogar Geschäfte beschädigt wurden und Revolutionäre verhaftet. Und wieder wurden die Bäcker gezwungen. Erst zum Ende des 19. Jahrhunderts schafften es die Bäcker sich durchzusetzen.
Wer Poschweck einmal probiert hat, wird verstehen, warum die Bevölkerung sich nicht einfach so ihr gratis Osterbrot nehmen lassen wollte. So lecker!
Zutaten für 3 Stück:
1 kg Weizenmehl
100 g Hefe
½ l warme Milch
300 g Butter
100g Zucker
3 Eigelb
2 Pck. Vanillezucker
2 TL Salz
1 Päckchen Orangeat
1 Päckchen Zitronat
Würfelzucker
1 Prise Salz
etwas Zucker
1 Ei
Zubereitung:
Als erstes vermischt man die Hefe mit der Milch und etwas Zucker und lässt es 20 Minuten abgedeckt gehen. Anschließend verrührt man die Hefe mit Mehl, Butter, den 100 g Zucker, Vanillezucker, den Eigelben und Salz. Nun knetet man das Zitronat und Orangeat unter. Zum Schluss knetet man den Würfelzucker von Hand unter und formt die Poschwecken.
Das Eigelb mit etwas Zucker und einer Prise Salz verquirlen, den Teig damit bestreichen und noch einmal gehen lassen.
Die Poschwecken nun bei 180 Grad 40 bis 45 Minuten backen.
Tipp: Es gibt übrigens eine 2. Variante des Poschweck, auf die ich ehrlich gesagt aber erst auf meiner Suche nach dem Rezept gestoßen bin. Statt Orangeat und Zitronat verwendet man dort Rosinen und Mandeln. Da ich aber zum ersten Mal überhaupt Poschwecken gebacken habe, wollte ich auch die Version machen, die ich bereits kenne, damit ich den Geschmack besser beurteilen kann. Und was soll ich sagen: Top! Du hast nun also die Qual der Wahl!
Außerdem: Wenn du nicht gerade viele Gäste zu besuch hast, du aber trotzdem den Poschweck backen möchtest, solltest du evtl. die Mengen reduzieren. Meine 3 Poschweck wiegen jeweils zwischen 600 und 740 g.
Ein Poschweck darf auf keiner Aachener Ostertafel fehlen. Am liebsten esse ich ihn mit Butter bestrichen oder pur ohne alles. Welche Poschweck Variante magst du lieber?
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