Bei mir öffnet sich heute das 6. Türchen des NordNerds-Adventskalenders!
Heute nehme ich euch mit nach Island, wo ich euch ein paar isländische Weihnachtsbräuche, -sagen und kuriose Gepflogenheiten näher bringen möchte. Denn eines kann ich euch versprechen: Ganz so besinnlich wie bei uns, geht es nicht unbedingt zu.
Die 13 Weihnachtsmänner aus Island – Jólasveinarnir
Heute feiern wir in Deutschland Nikolaus. Kinder stellen dafür traditionell am Vorabend Stiefel auf, in der Hoffnung, dass Nik’laus gewiss was hineinsteckt. Enttäuscht werden die Kinder nie! Die Zeiten von Knecht Ruprecht sind schon lange vorbei. Soweit, so bekannt.
In Island allerdings gibt es 13 Weihnachtsmänner, die sich ab dem 12. Dezember nach und nach in Richtung Zivilisation begeben und jeweils 13 Tage lang bleiben. Der letzte geht am 6. Januar. Mit Ruhm bekleckert haben sich die 13 Gesellen in der Vergangenheit allerdings nicht. Sie stahlen und erfreuten sich daran, die Bevölkerung zu triezen.
So gibt es zum Beispiel Hurðaskellir, den Türzuschläger, der ab dem 18. Dezember vor allem gerne nachts sein Unwesen treibt, um die Menschen zu wecken. Oder aber Bjúgnakrækir, den Wurststibitzer, der ab dem 20. Dezember die frisch geräucherten Würste klaut.
Aber selbst die dunkelsten Gesellen müssen mit der Zeit gehen. So stellen isländische Kinder nicht am 5. Dezember ihren Stiefel auf, sondern ab dem 11. Dezember jeden Abend bis zum 24.. Brave Kinder können so auf kleine Geschenke der Weihnachtsmänner hoffen. Böse Kinder haben zu befürchten, dass sie faule Kartoffeln bekommen, denn so ganz mit ihrer neuen Rolle, wollen sich die Jólasveinar nicht abfinden.
Grýla und die Weihnachtskatze – Jólakötturinn
Der Apfel fällt bekanntlich nicht weit vom Stamm. Es hat schon seinen Grund, warum die Jólasveinar lieber Unfug anstellen, als Freude zu verbreiten. Der Vater Leppalúði, ein fauler Taugenichts, der lieber zuhause bleibt. Die Mutter Grýla, eine Trollfrau, die ihre Höhle deshalb verlässt, um kurz vor Weihnachten nach Kindern zu suchen, die unartig waren.
Wenn das schon alles wäre, würde man sagen, nicht die besten Eltern, aber man könnte es noch irgendwie akzeptieren. Wäre da nicht Grýlas Lieblingssnack: Unartige Kinder. Am liebsten kocht sie sich aus ihnen einen Eintopf. Und es heißt, die Zutaten gingen ihr dafür nie aus.
Die Weihnachtskatze macht das Familienglück perfekt!
Sie ist eine große, bösartige Katze, die in der Vorweihnachtszeit die Menschen jagt und frisst, die keine neue Kleidung vor Weihnachten bekommen haben.
Ihr merkt schon: Isländische Eltern haben es früher verstanden, ihre Kinder dazu zu bewegen, artig zu bleiben. Wer möchte schon in einem Eintopf einer Trollfrau landen und gegessen werden? Oder aber von einer riesigen Katze gejagt und gefressen, weil man faul war?
Es heißt, die Jólakötturinn wurde von Farmern gerne als Anreiz für die Arbeiter genommen, um diese zu motivieren, die Wolle noch vor Weihnachten zu verarbeiten. Die, die es schafften, bekamen neue Kleider. Die, die zu faul waren, gingen leer aus und mussten befürchten, dass die Katze sie holen kommt – na dann: Frohe Weihnachten!
Von isländischem Gammelrochen und dem traurigen Schicksal des Julbocks
Es gibt so Traditionen, wo man sich fragt, warum diese beibehalten werden. Der kæst skata, der fermentierte Rochen, gehört wohl in diese Kategorie. Er wird in Island traditionell am Abend vor Weihnachten (Þorláksmessa) gegessen. Da sich der Harnstoff des Rochens im Blut anreichert, muss man diesen 4 Wochen lang fermentieren, damit die Giftstoffe entweichen. Laut einer Erzählung meiner ehemaligen Isländisch Lehrerin, wird der Rochen dadurch aber nicht unbedingt lecker. Ihrer Tochter sollen beim Verzehr wohl mal die Tränen gekommen sein.
Eine kleine Kuriosität ist wohl der riesige Julbock, der jedes Jahr vor dem Ikea in Garðabær aufgestellt wird. Was er nicht schon alles in seinem Leben ertragen musste! Im Jahre 2010 nahm das Schicksal seinen Lauf. In dem Jahr wurde er angezündet und brannte lichterloh. Im Jahr darauf fiel er einem Sturm zum Opfer. 2012 wurde er wieder in Brand gesetzt, sodass man im folge Jahr erste Sicherheitsvorkehrungen in Form eines Elektrozaunes traf. Leider nutzte dies nichts gegen einen Sturm, der den Julbock zu Fall brachte. Doch man konnte ihn wieder aufstellen und er überlebte die restliche Weihnachtszeit.
Mit den Jahren gab es immer wieder Zwischenfälle. Wenn er nicht dem Vandalismus zum Opfer fiel, dann einer Lichterkette, die ihn ebenfalls in Brand setzte. Mittlerweile überlässt man nichts mehr dem Zufall. Seit 2017 wird der Julbock 24 Stunden am Tag von einer Sicherheitsfirma überwacht. Wir können also gespannt sein, wie es dem armen Tier dieses Jahr ergeht.
NordNerds-Adventskalender:
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