Eines meiner liebsten isländischen Gerichte ist die Kjötsúpa (dt. Fleischsuppe). Hier handelt es sich um eine klassische Lammsuppe, die man so oder so ähnlich in vielen Ländern findet. Nichts desto trotz zählen viele Isländer sie als die isländische Suppe schlecht hin. Früher war sie ein traditionelles Weihnachtsgericht, die mittlerweile aber das ganze Jahr über gerne gegessen wird und in deren Genuss ich während meines Work & Travels fast wöchentlich gekommen bin.
Rezept für 4 Personen:
Klassische Zutaten:
900 g Lammfleisch am Knochen
2 TL Salz
1/2 TL gemahlener Pfeffer
1 kleine Zwiebel fein gehackt
2 EL Suppenkräuter
450 g Spitzrübe
340 g Kartoffeln
340 g Möhren
Meine Abwandlung:
900 g Lammkeule
1 Packung Suppengrün (Möhren, Sellerie, Lauch, Petersilie)
Petersilie, statt Suppenkräuter
Schalotte & Lauch, statt einfacher Zwiebel
Sellerie, statt Spitzrübe (gab es noch nicht zu kaufen)
Alle anderen Zutaten und Mengen wurden beibehalten
Zubereitung:
Schneide das Fleisch in große Stücke (etwa 1 großes Stück pro Person rechnen), sowie etwas Fett vom Fleisch ab und lege beides in einen großen Suppentopf. Dieses mit 1,4 Liter kaltem Wasser bedecken, Salz zugeben und langsam zum Kochen bringen.
Nun immer mal wieder den Schaum von der Brühe abschöpfen. Wenn die Brühe kocht, die Suppenkräuter, den Pfeffer und die Zwiebel hinzugeben und 45 min halb zugedeckt köcheln lassen.
Währenddessen die Spitzrübe, Kartoffeln und Möhren schälen und in Stücke schneiden. Je nach Größe der Kartoffeln entweder vierteln oder halbieren. Nach den 45 min das Gemüse hinzufügen und die Brühe weitere 15 min köcheln lassen, bis das Gemüse weich ist.
Die Suppe abschmecken – fertig!
Kjötsúpa – perfektes Soulfood für kalte Herbst- und Wintertage.
Traditionell wird das Lamm nicht vor dem Kochen in mundgerechte Stücke geschnitten, sondern so belassen, dass sich jeder am Tisch ein Fleischstück auswählen kann. Dieses wird dann auf einem separaten Teller kleingeschnitten, in den Suppenteller getan und mit der Brühe und dem Gemüse übergossen. Eine Variante, die mir persönlich sehr gut gefällt.
Von Familie zu Familie variieren die Rezepte ein wenig. Manche geben beispielsweise noch Graupen hinzu (wie in meiner Gastfamilie), manche lassen die Kräuter weg, ect. Bei dem Rezept kann man eigentlich nichts falsch machen. Obwohl ich nicht alle Zutaten bekommen habe (Spitzrübe z.B.), hatte ich nicht den Eindruck, dass das Rezept unter meinen Abwandlungen gelitten hat. Allein schon durch den Geruch fühlte ich mich zurück in die Küche meiner Gastfamilie versetzt.
Mit diesem Rezept nehme ich an der Blogparade „So schmeckt der Norden“ von MAHTAVA! teil.
Pingback: Work & Travel in Island: Schafabtrieb Teil II – Réttir und Wettbewerbe – Fernwehge