Ja, ich gebe es zu: Auf Estland habe ich mich auf meiner Baltikum Rundreise am meisten gefreut. Von meinem Besuch in Tallinn 2016 war ich so begeistert, dass ich mehr von Estland sehen wollte. Selbstverständlich war auch dieses Mal ein Stopp in der estnischen Hauptstadt vorgesehen. Dazu kamen noch Nationalparks, Küstenstädtchen und vieles mehr.
Unsere Route durch Estland führte uns als erstes nach Pärnu
Unsere Route führte uns von Riga weiter nach Estland. Vormittags hatten wir noch das Jugendstilviertel der lettischen Hauptstadt unsicher gemacht, zweieinhalb Stunden später waren wir bereits in Pärnu. Ich hatte mich sehr auf den Stopp gefreut, da unsere Unterkunft nur 5 Minuten vom Strand entfernt lag. In meiner romantischen Vorstellung habe ich mich schon in der Sonne liegend gewähnt. Aber nein, es war bewölkt. Das hat uns aber nicht davon abgehalten Barfuß am Strand entlang zu spazieren.
Unser Spaziergang führte uns auch durch die Innenstadt. Die Straßen werden von bunten Holzhäusern gesäumt, es gibt Alleen, die im Sommer bestimmt sehr schön sind und die Ostsee ist auch nie weit.
Was ich an Ländern wie Estland oder auch Island mag, ist die Tatsache, dass Städte mit einer Größe, in denen in Deutschland der Hund begraben wäre, trotzdem ein kleines bisschen Großstadt Vibe haben.
Einen Restaurant Tipp für Pärnu möchte ich euch auch noch geben. Wir haben es uns einfach gemacht und einfach in unserer Unterkunft gegessen und es war extrem lecker: Kurgo Villa & Restaurant. Wir beide hatten übrigens den “Fisch des Tages”.
Unten findest du eine Karte mit allen Stationen als Überblick.
Haapsalu – das Bullerbü Estlands?
Am nächsten Tag ging es weiter in das Städtchen Haapsalu, welches ebenfalls an der Ostsee gelegen ist. Aufmerksam geworden waren wir dadurch, dass wir gelesen hatten, dass die Illustratorin von Astrid Lindgrens Bullerbü-Büchern, Ilon Wikland, in Haapsalu aufgewachsen ist. Wie in Pärnu, sind auch Haapsalus Straßen von bunten Holzhäusern gesäumt. Wäre die Farbpalette nicht so breit, man könnte meinen, man wäre in Schweden.
Einen Abstecher ist außerdem der alte Bahnhof wert. Längst nicht mehr in Betrieb, aber das Gebäude hat eine tolle Architektur und auf den Gleisen kann man die verschiedensten Loks vergangener Zeiten bestaunen.
Ich war begeistert, wie ein so kleiner Ort, so viele tolle Restaurants und Cafes haben kann. Auch hier habe ich wieder einen Restaurant-Tipp: Hapsal Dietrich. Tolle Atmosphäre und gutes Essen. Was will man mehr?
Nächster Stopp: Tallinn
Auf diesen Tag hatte ich so sehr hingefiebert, das glaubt ihr nicht. Tallinn hat mich bei meinem ersten Besuch so dermaßen vom Hocker gerissen, dass ich es nicht erwarten konnte endlich wieder dort zu sein. Da ich schon öfters über Tallinn geschrieben habe (Bester Ausblick über Tallinn, Tipps für einen Kurztrip und Hotel in Hafen- und Altstadtnähe), hier jetzt ein paar meiner Neuentdeckungen, bzw. Restaurants und Orte, die ich wegen Zeitmangel beim letzten Mal nicht besuchen konnte:
Einmal hätten wir da das Café Rukis in der Altstadt, nicht weit vom Rathaus entfernt. Die Kuchenauswahl ist einfach göttlich. Wir waren zwei Tage in Tallinn und wir waren an beiden Tagen im Rukis. Das soll was heißen! Wir mochten die Atmosphäre, das Personal war sehr freundlich und sowohl die Kuchen, als auch die herzhaften Speisen, waren sehr lecker.
Außerdem möchte ich das Restaurant F-hoone und das Restaurant Kivi Paber Käärid in Telliskivi empfehlen. Beide sind in alten Fabrikgebäuden der “Creative City” beheimatet. Die Restaurants bieten auch interessante Gerichte für Vegetarier an. Wer eine Glutenunverträglichkeit hat, wird im Kivi Paber Käärid besonders glücklich, denn dort werden ausschließlich glutenfreie Gerichte angeboten. Bei meinem Besuch letzten September, war mir das gar nicht bewusst. Erst jetzt beim Heraussuchen des Links ist mir das aufgefallen. Also bloß nicht von irgendwelchen Lables abschrecken lassen.
Einen weiteren Abstecher haben wir ins Rotermann Viertel gemacht. Mir gefällt sehr gut, wie dort alte mit moderner Architektur vermischt wird. Lohnt sich definitv für Architektur- und Design-Fans und bietet tolle Fotomotive. Außerdem ist es eh nur einen Katzensprung von der Altstadt entfernt.
Das Palmse Manor im Lahemaa Nationalpark
Ich erwähne es sehr oft, aber trotzdem nochmal: Ich liebe Burgen und Schlösser. So war es natürlich klar, dass wir uns zumindest ein estnisches Herrenhaus anschauen mussten. Die Wahl fiel hierbei auf das Palmse Manor. Gelegen ist es im Lahemaa Nationalpark, welcher vor den Toren Tallinns beginnt.
Was Palmse besonders macht, ist definitiv, dass man sich dort teilweise auf original Möbel setzen darf (zum Beispiel an den Schreibtisch an dem der Gutsherr früher wohl gearbeitet hat), in der alten Küche ein echtes Feuer im Kamin loderte und selbst die “Spieluhr” wird einem aufgezogen. Die Musik damals war vielleicht wild! Diese Herrenhäuser wurden früher von deutschen Adligen bewohnt, sodass es auch interessant ist, die Buchtitel zu lesen.
Der Park und Garten beherbergt außerdem einen kleinen botanischen Garten, einen See, eine Brauerei und einen schönen Wald, in dem man prima spazieren kann.
Das Viru Hochmoor im Lahemaa Nationalpark
Nicht weit von Palmse, ist das Viru Hochmoor gelegen. Moore haben es mir angetan, sodass ich auch dieses besuchen wollte und ich glaube, die Bilder sprechen für sich. Traumhafte Natur und Ruhe. Außer es wird ein Reisebus in dem Moment ausgekippt, wo auch ihr gerade ankommt. Wir haben es aber geschafft, die meiste Zeit vor ihnen zu bleiben, sodass wir immerhin einen freien Blick auf die Landschaft hatten.
Narva, die Stadt an der russischen Grenze
Das Foto zeigt zur Linken Narva in Estland und zur Rechten Ivangorod in Russland. Ich persönlich war noch nie in Russland, weswegen es irgendwie surreal war, sich vorzustellen, dass dort auf der anderen Seite des Flusses tatsächlich das große Russland beginnt und St. Petersburg gar nicht mehr so weit entfernt ist (knapp 170 km). Selbstverständlich, Klischees müssen schließlich aufrecht erhalten werden, patrouillierten auf russischer Seite Soldaten am Fluss entlang.
Wenn man googlet, liest man, dass 97% der Einwohner Narvas russischer Herkunft sind. Mit Estlands Vergangenheit und nur durch einen Fluss von Russland getrennt, ist das auch keine große Überraschung. Also nicht wundern, wenn man euch zum Beispiel im Supermarkt auf Russisch begrüßt und verabschiedet. Das Denkmal mit Hammer und Sichel führt einem auch nochmal die Geschichte vor Augen.
Wie versprochen hier die Karte, auf der du nachvollziehen kannst, wo die einzelnen Stationen in Estland waren.
Schau dir hier unsere Stationen in den einzelnen Ländern an:
Unsere Route durch Litauen + Hotel-Empfehlung für Vilnius.
Die Route durch Lettland findest du hier.
Meine Tipps, wie du am besten eine Rundreise mit dem Auto durch das Baltikum planst, kannst du hier erfahren.
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